Über die eigentliche Entstehung dieses Schulortes
sind bis jetzt gegründete Nachrichten nicht aufzufinden. Es läßt sich
aber annehmen, da ein altes Rittergut im Orte vorhanden ist -
ursprünglich v. Stechinellisches, nach mehrfachem Verkaufe, jetzt v.
Crammsches Gut, woran die Mehrzahl der ackerbautreibenden Landwirte im
Orte, teils mit Spann- teils mit Handdiensten wöchentlich verpflichtet
gewesen sind, daß dieses Rittergut die erste Entstehung dieses
Ortes wird gewesen sein. (Hier irrt der Schreiber: Das Gutshaus wurde 1570
von dem Kanzler Caspar von Klammer erbaut.) Zur weiteren Aufklärung und
Herleitung seines Namens "Elze" ist gleichfalls kein Punkt, der
einen festen Halt geben könnte, zu finden.
Es besteht hierorts eine Kapelle,
eine Filiale der Kirche zu Brelingen, in älterer Zeit von dem v.
Stechinellischen Gute erbaut, in letzterer Zeit 1847 von der hiesigen
Gemeinde neu gebaut. In dieser Kapelle wird 3 mal im Jahr von dem Pastor
aus Brelingen Gottesdienst und Abendmahl gehalten, übrigens ist dieser
Ort der Kirche in Brelingen eingepfarrt. Die Einwohner, die sich hier nur
von Ackerbau und Viehzucht - besonders - das Mästen der Kälber und
Schweine - nähren, hat bei der letzten Volkszählung im Jahre 1885 die
Zahl 413 herausgestellt.
Der Teil unseres Vaterlandes, in
dem die Ortschaften Meitze, Gailhof, Hellendorf, Brelingen, Elze u. a.
liegen, hat den Namen "Wehmark", oder wie andere sagen
"Wehrmark", die erste Bezeichnung wird wohl die richtige sein.
In früheren Zeiten war die Umgegend von Elze mit schönen Eichen- und
Buchenwaldungen bedeckt. An diese Zeit erinnert der Name "Brelingen
im Walde", welche Bezeichnung jetzt nicht mehr zutreffend sein
würde. Auch findet man an vielen Stellen versteinerte Bucheckern, ferner
wachsen noch jetzt mitten zwischen den Föhren vereinzelte Eichen. Die
angeführten Thatsachen deuten wohl darauf hin, daß hier in früheren
Zeiten größere Laubwälder gewesen sind. Gegen Ende des vorigen
Jahrhunderts wurden sie abgeholzt. Teils zur Urbarmachung des Landes wurde
der Boden benutzt, teils blieb er unkultiviert liegen. In dieser Zeit
konnte man in Wiekenberg und Fuhrberg, Ortschaften, die 1 bis 1/2 - 2 Stunden
entfernt sind, hineinsehen.
Der dürre Heideboden - Sand fing
an zu wehen, daher die Bezeichnung "Wehmark". Um den Sand
festzuhalten, pflanzte man Föhren an. Die waren in der Zeit hier sehr
selten., man mußte die Pflanzen weit her holen. Die Eichenwälder sind
verschwunden, und mächtige Föhrenwaldungen sind an ihre Stelle getreten.
- Vereinzelt sind übrigens auch schon früher Föhren zu finden gewesen.
Eine solche sehr alte Föhre steht auf dem Brelinger Berge. Von der
erzählt man sich, daß Tilly unter derselben sein Lager aufgeschlagen
habe, als er Christian von Dänemark nach der Schlacht bei Lutter am
Barenberge verfolgt habe. Das Tilly in dieser Gegend gehaust hat, ist
gewiß. Ob aber Elze von seinen Soldaten zu leiden gehabt hat, ist nicht
mit Sicherheit anzugeben, aber höchst wahrscheinlich.
|