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  • 700 Jahre von Elsenhusen bis Elze

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  • Von Elsenhusen bis Elze

Das Dorf trug ursprünglich nicht diesen kurzen Namen "Elze".

Ohainski und Udolph schreiben in "Die Ortsnamen des Landkreises Hannover und der Stadt Hannover"  auf Seite 131 1304-1324 Thethardus de Elsenhusen (Sudendorf 1 Nr.184 S. 108)

Das ist zur Zeit die älteste Erwähnung unseres Dorfes. 

Im Urkundenbuch zur Geschichte der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg aus dem Niedersächsischen Landesarchiv in Hannover steht auf Seite 157 unter Nr. 289:

"Die Gebrüder Johann und Arnold von dem Lo überlassen den Herzögen Otto und Wilhelm von Braunschweig und Lüneburg ihre verlehnten und unverlehnten Güter zu .....und Eltzensen (Elze bei Mellendorf), und empfangen sie von ihnen zu Lehn." - 1348, den 9. September. *8

In einem "Register der Zins- und Zehntrechte des Herzogtums Celle aus 1360 steht unter Nr. 314: "Cord van mandessle"...to elsensen ene Hof und unter Nr. 315: "Johan van mandesle, Hermans sone"...to elzensen enen Hof. 1381 und auch noch im Schatzregister von 1438 heißt der Ort Eltzensen. In einem Lehensregister des Bistums Minden wird Elsenhusen genannt. Elze gehörte somit möglicherweise zu den "-hausen" Dörfern deren Entstehung um etwa 800 n. Chr. liegt. Die Nachsilbe “sen” bedeutet “heim” oder “haus”, und nach dem   Lüneburger Heimatbuch soll die Silbe “El” auf einen Personennamen Elso oder llso zurückgehen. Eine  nochmalige Änderung des Namens ergibt sich dann aus der Inschrift der alten Kirchenglocke aus dem Jahre 1654, wonach die Ortschaft “Eltzen” genannt wird. *1, 2, 3,

  • Die unterschiedliche Schreibweise von Namen und Orten

In allen Dokumenten fällt die unterschiedliche Schreibweise von Namen und Orten auf. Die Gründe hierfür sind zum einen in der fortschreiten Entwicklung unserer Sprache aber auch in den unterschiedlichen Auffassungsgaben der damaligen Verfasser und Auftraggeber zu suchen.

Bis zur Reformation sprach man Nieder- oder Plattdeutsch, die Landbevölkerung spricht in manchen Gegenden Niedersachsens bis heute Plattdeutsch. Bei uns hingegen, scheint diese Sprache gerade im Moment auszusterben. Die Niederdeutsche Sprache fällt regional, manchmal schon von Ort zu Ort unterschiedlich aus. Sie ist keine Schriftsprache, wie sie später unter anderem von Martin Luther mit der Bibelübersetzung als Hochdeutsche Sprache geschaffen wurde. Also schrieben die Schriftkundigen etwas so auf, wie sie es hörten. Das wird schon in dem Register der Zins- und Zehntrechte des Herzogtums Celle aus 1360 deutlich. Aber auch nach dem Dreißigjährigen Krieg sprachen die Bauern ausschließlich Niederdeutsch und waren des Schreibens in der Regel unkundig.

Die Landbevölkerung sprach bis ins Zwanzigste Jahrhundert hinein ausschließlich Plattdeutsch. So sind auch die überlieferten Hofnamen selten schriftlich fixiert worden. Wenn dies doch einmal geschah, schrieb der eine Schriftkundige Krügers Hof (Hochdeutsch) für Kreugers Hof, der andere Getalbs (Ctalbs = Niederdeutsch, Abkürzung) für Cord Alpers.

Daher habe ich mich bemüht alle Schreibweisen, die ich aus schriftlichen und mündlichen Überlieferungen kenne, hier niederzuschreiben.

Zur Höfegeschichte geht es hier: Die Urhöfe
  • Die Schulchronik berichtet gegen Ende des Neunzehnten Jahrhunderts über ELZE

Über die  eigentliche Entstehung dieses Schulortes sind bis jetzt gegründete Nachrichten nicht aufzufinden. Es läßt sich aber annehmen, da ein altes Rittergut im Orte vorhanden ist - ursprünglich v. Stechinellisches, nach mehrfachem Verkaufe, jetzt v. Crammsches Gut, woran die Mehrzahl der ackerbautreibenden Landwirte im Orte, teils mit Spann- teils mit Handdiensten wöchentlich verpflichtet gewesen sind, daß dieses Rittergut die erste Entstehung dieses Ortes wird gewesen sein. (Hier irrt der Schreiber: Das Gutshaus wurde 1570 von dem Kanzler Caspar von Klammer erbaut.) Zur weiteren Aufklärung und Herleitung seines Namens "Elze" ist gleichfalls kein Punkt, der einen festen Halt geben könnte, zu finden.

Es besteht hierorts eine Kapelle, eine Filiale der Kirche zu Brelingen, in älterer Zeit von dem v. Stechinellischen Gute erbaut, in letzterer Zeit 1847 von der hiesigen Gemeinde neu gebaut. In dieser Kapelle wird 3 mal im Jahr von dem Pastor aus Brelingen Gottesdienst und Abendmahl gehalten, übrigens ist dieser Ort der Kirche in Brelingen eingepfarrt. Die Einwohner, die sich hier nur von Ackerbau und Viehzucht - besonders - das Mästen der Kälber und Schweine - nähren, hat bei der letzten Volkszählung im Jahre 1885 die Zahl 413 herausgestellt.

Der Teil unseres Vaterlandes, in dem die Ortschaften Meitze, Gailhof, Hellendorf, Brelingen, Elze u. a. liegen, hat den Namen "Wehmark", oder wie andere sagen "Wehrmark", die erste Bezeichnung wird wohl die richtige sein. In früheren Zeiten war die Umgegend von Elze mit schönen Eichen- und Buchenwaldungen bedeckt. An diese Zeit erinnert der Name "Brelingen im Walde", welche Bezeichnung jetzt nicht mehr zutreffend sein würde. Auch findet man an vielen Stellen versteinerte Bucheckern, ferner wachsen noch jetzt mitten zwischen den Föhren vereinzelte Eichen. Die angeführten Thatsachen deuten wohl darauf hin, daß hier in früheren Zeiten größere Laubwälder gewesen sind. Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts wurden sie abgeholzt. Teils zur Urbarmachung des Landes wurde der Boden benutzt, teils blieb er unkultiviert liegen. In dieser Zeit konnte man in Wiekenberg und Fuhrberg, Ortschaften, die 1 bis 1/2 - 2 Stunden entfernt sind, hineinsehen.

Der dürre Heideboden - Sand fing an zu wehen, daher die Bezeichnung "Wehmark". Um den Sand festzuhalten, pflanzte man Föhren an. Die waren in der Zeit hier sehr selten., man mußte die Pflanzen weit her holen. Die Eichenwälder sind verschwunden, und mächtige Föhrenwaldungen sind an ihre Stelle getreten. - Vereinzelt sind übrigens auch schon früher Föhren zu finden gewesen. Eine solche sehr alte Föhre steht auf dem Brelinger Berge. Von der erzählt man sich, daß Tilly unter derselben sein Lager aufgeschlagen habe, als er Christian von Dänemark nach der Schlacht bei Lutter am Barenberge verfolgt habe. Das Tilly in dieser Gegend gehaust hat, ist gewiß. Ob aber Elze von seinen Soldaten zu leiden gehabt hat, ist nicht mit Sicherheit anzugeben, aber höchst wahrscheinlich.

  • Anmerkung des Chronisten zur Schulchronik

Auf vielen Seiten finden sich immer wieder Berichte aus der Schulchronik. Diese Berichte sind 50 bis 150 Jahre alt - einige sogar noch älter. Sie sind aus heutiger Sicht oft in einem umständlichen Deutsch, teilweise im Telegrammstil geschrieben. Bitte haben Sie Verständnis, dass ich aus dokumentarischen Gründen die Texte nicht verändern wollte.
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